Tag des Champagner

Der Champagner gilt vielen als das festlichstes aller Getränke.
Er wird am 4. August exklusiv und gebührend gefeiert. –
Diesen Tag erklärten die Hersteller schon in den 1990er Jahren (angeblich) zum „Tag des Champagners“.

„Eilt herbei, Brüder; ich trinke die Sterne!“

Diesen Satz soll Dom Perignon am 4. August 1693 ausgerufen haben, als er eine Kostprobe eines scheinbar „verpfuschten“ Weines nahm. – So erzählt man sich.

Dom Perignon, geboren ca. 1638 als Pierre Perignon, war ein französischer Mönch des Benediktinerordens und seit 1668 als Cellerar verantwortlich für die Weinproduktion der Abtei in Hautvillers im Departement Marne in der Champagne in Nordfrankreich.
Er entwickelte die önologischen Verfahren der damaligen Zeit weiter, so z. B. das Weißkeltern und die Assemblage, er steigerte die Quaität der Weine durch Verschitt und durch Beschränkung des Ertrags, er verwendete starkwandige Flaschen, verschloss diese durch einen Korken und sicherte diesen am Flaschenhals durch Kordel.

Dom Perignons Bestreben war allerdings zuerst auf die Herstellung von sogenannnten stillen Weinen ausgerichtet. Mousierenden Weine, bei denen Perlenketten aus Kohlen-dioxid aufstiegen und sich gar noch Schaum bildete, galten eher als Teufelsweine.
Diese waren gegen Ende des 17. Jahrhunderts nichts Ungewähnliches; in Europa herrschte die kleine Eiszeit und die Temperaturen waren insgesamt niedriger als heute. Sanken die Temperaturen im Herbst, stellten die Trauben die Gärung ein. Wurde es im Frühjahr wieder wärmer, begann eine zweite Gärung, die, wenn das Gefäß fest verschlossen war und das Kohlendioxid nicht entweichen konnte, zum Aufsteigen der Kohlensäure führte. Die Hintergründe der Hefegärung erforschte Louis Pasteur aber erst 200 Jahre später.

Engländer verstehen die Sterne

Der Engländer Dr. Christopher Merret hielt bereits im Jahr 1662 Vorträge darüber, daß man Schaumweine herstellen kann, indem man Zucker hinzugibt und somit eine zweite Gärung in Gang setzt. Geschieht das in geschlossenen System, in einer fest verschlossenen Flasche, entstehen die Perlen aus dem aufsteigendem Kohlendioxid.
Für die feine Gesellschaft Englands ein Genuss, für die Fanzosen Teufelswerk.

Der französische Edelmann Marquis Charles de Saint Evremond reüssierte im seinem Exil als Botschafter für französische Produkte in englischen Adelskreisen und brachte bald die Weine der Champagne nach England. Dort beschäftigte man sich auch und eingehend mit der zweiten Gärung und verstand vor den französischen Herstellern, was es mit den Perlen auf sich hat.

Und schließlich brachten italienische Auswanderer, Flüchtlinge während des 30-jährigen Krieges, ihr Handwerk und die kunstvolle Herstellung von Glas aus dem venezianischen Raum mit nach England. Bald wurden in nordenglischen Glasereien stabile Flaschen hergestellt, die dem Druck von damals ca. 3 bar, heute bis zu 6 bar, standhalten konnten. Auch der Verschluss mit einem Stopfen aus Korkeiche stammt womöglich von den Engländern. Da wundert es nicht, daß die frühere Weltmacht Großbrittanien auch maßgeblichen Anteil hatte, daß der Champagner zu dem wurde, was er heute ist: Ein Genuss, vornehmlich für die Schünen und Reichen.

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Auch andere Getränke feiern wir zur gegebenen Zeit:

Absinth am 5. März, Bier am 4. August, Bloody-Mary am 1. Januar,
Daiquiri am 19. Juli, Eistee am 10. Juni, Kaffee am 1. Oktober, Martini am 19. Juni,
Milch am 1. Juni, Name your Poison am 8. Juni, New-Beer’s Eve am 7. April,
Pina Colada am 10. Juli, Sangria am 20. Dezember, Soda am 30. Dezember,
World Day des Whisky am dritten Samstag im Mai

Übrigens:

Der 4. August ist der 216. Tag eines Jahres. Bis Jahresende verbleiben damit 149 Tage.
Heute ist außerdem der Tag des Bieres und des Chamagners, des Weißweines, der Küstenwache und der Eule sowie des Nebelparders.

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