Oktoberrevolution: Nach dem Julianischen Kalender war es der 25. Oktober 1917, als die Bolschewiken den Regierungspalast in St. Petersburg stürmten. – Im Gregorianischen Kalender war das der 7. November.
Die Oktoberrevolution am 7. November 1917
Die Oktoberrevolution war eines der bedeutendsten Ereignisse des 20. Jahrhunderts. Sie fand nach dem gregorianischen Kalender am 7. November 1917 statt. Nach dem damals in Russland gültigen julianischen Kalender am 25. Oktober – daher der Name. In dieser Revolution stürzten die Bolschewiki unter der Führung von Wladimir Iljitsch Lenin die provisorische Regierung Russlands und legten den Grundstein für die Entstehung der Sowjetunion.
Um den Hintergrund zu verstehen, muss man auf den Ersten Weltkrieg und die soziale Notlage im zaristischen Russland zurückblicken. Nach dem Sturz des Zaren im Februar 1917 übernahm zunächst eine provisorische Regierung die Macht. Doch die Lebensbedingungen der Bevölkerung blieben schlecht: Hunger, Armut und der anhaltende Krieg führten zu wachsender Unzufriedenheit. Die Bolschewiki, eine revolutionäre sozialistische Partei, versprachen „Frieden, Land und Brot“ – Forderungen, die viele Menschen unterstützten.
In der Nacht vom 6. auf den 7. November 1917 begannen die Bolschewiki mit der Besetzung wichtiger Gebäude in der Hauptstadt Petrograd (heute Sankt Petersburg). Sie eroberten das Winterpalais, den Sitz der provisorischen Regierung, nahezu ohne Blutvergießen. Noch am selben Tag erklärten sie, die Macht übernommen zu haben. Lenin rief die Bildung einer Regierung der Arbeiter und Bauern aus. Damit begann eine neue politische Ära – die Herrschaft der Kommunistischen Partei.
Die Folgen
Die Folgen der Oktoberrevolution waren tiefgreifend. Sie führte zunächst zu einem Bürgerkrieg zwischen den „Roten“ (Bolschewiki) und den „Weißen“ (Gegner der Revolution), der bis 1922 dauerte. Am Ende ging daraus die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken (UdSSR) hervor – der erste sozialistische Staat der Welt. Die Revolution veränderte nicht nur Russland. Sie beeinflusste politische Bewegungen weltweit, indem sie neue Ideen von sozialer Gleichheit und Arbeiterrechten verbreitete.
Jahrzehntelang wurde der 7. November in der Sowjetunion als Nationalfeiertag gefeiert – mit großen Paraden, Reden und Symbolen der Arbeiterbewegung. Heute wird der Tag in Russland nicht mehr als offizieller Feiertag begangen. Er bleibt aber ein wichtiges historisches Datum, das an den Beginn einer neuen Epoche erinnert.
Die Oktoberrevolution gilt bis heute als Wendepunkt der Weltgeschichte. Sie veränderte die politische Landkarte und löste weltweite Diskussionen über soziale Gerechtigkeit aus. Und sie prägt das Verständnis von Revolution und Macht bis in unsere Zeit.