Schlagwort: Vorchristlich

  • Nerthus

    Im März – um den 18. März – findet nach germanischem Kalender die Verehrung der Fruchtbarkeitsgöttin Nerthus statt. Ihr zuliebe gab es auch einen Umzug, der mit einem geschmückten Wagen und ihrem Abbild stattfand. Dieses Fest zu Ehren Nerthus sollte für eine ertragreiche Ernte im nächsten Jahr sorgen.

    Auch Aphrodite war eine solche Fruchtbarkeitsgötting. Sie verkörpert im antiken griechischen Kanon der 12 olympischen Gottheiten die Göttin der Liebe, Schönheit und der sinnlichen Begierde. Schaut man sich im Folgenden den Werdegang Aphrodites im Verlauf der griechischen Mythologie etwas näher an, so wird man schnell feststellen, dass die Figur ursprünglich für das Wachstum und Entstehen von Leben zuständig war. Erst im Verlauf übernahm sie die Rolle und Funktion der Liebesgöttin, die dann auch unter dem Namen Venus in die römische Mythologie übernommen wurde.

  • Berchtoldstag

    Der Berchtoldstag wird in Gegenden mit alemannischer Bevölkerung wie Liechtenstein, Elsass, in der Schweiz teilweise sogar als gesetzlicher Feiertag, gefeiert. Der „Berchtentag“ ist seit dem 15.JH bekannt. Der Herkunft des Namens ist unklar, könnte aber auf eine burgund. Königin namens Berta zurückgehen, die in der Westschweiz viele Kirchen gegründet haben soll. Das Wort „Bercht“ könnte außerdem eine althochdeutsche Übersetzung des griech. „Epiphanias“ zu sein; beide Ausdrücke haben mit dem Begriff „Glanz“ zu tun. Am Berchtoldstag wird vielerorts Geselligkeit gepflegt. Man trifft sich zum Essen und Beisammensein. Eine weitere Art, den Bärzeli, Berzelis- oder Bächtelistag zu begehen ist das Maskentreiben. Auch das Auftreten der Perchten, dämonenhafter Maskengestalten steht möglicherweise ebenfalls im Zusammenhang mit dem Berchtoldstag.


    Der Berchtoldstag – ein alter Neujahrsbrauch aus dem Alpenraum

    Der Berchtoldstag wird am 2. Januar gefeiert und ist vor allem in der Schweiz, im süddeutschen Raum und in Teilen Österreichs bekannt. Während der 1. Januar als offizieller Neujahrstag gilt, ist der Berchtoldstag ein eher volkstümlicher Feiertag, der eng mit alten Winter- und Neujahrsbräuchen verbunden ist. In einigen Schweizer Kantonen, wie Aargau, Zürich, Luzern oder Thurgau, ist er sogar ein gesetzlicher Feiertag.

    Der Ursprung des Berchtoldstags reicht weit in die vorchristliche Zeit zurück. Der Name leitet sich vermutlich von der germanischen Sagengestalt „Frau Berchta“ oder „Perchta“ ab. Sie galt als eine Art Wintergöttin oder Schutzfigur, die in der Zeit um den Jahreswechsel über das Wohl der Menschen und das Gedeihen der Natur wachte. In späteren Jahrhunderten wurde sie in den Volksglauben übernommen und eng mit Bräuchen des Jahreswechsels und der Fruchtbarkeit verbunden.

    Eine andere Erklärung des Namens sieht den Ursprung im althochdeutschen Wort „berchtnen“, was so viel bedeutet wie „hell machen“ oder „glänzen“. Das passt gut zur Bedeutung des Festes: Der Berchtoldstag steht symbolisch für Neuanfang, Licht und Gemeinschaft – Themen, die zum Beginn eines neuen Jahres passen.

    Geselligkeit am Berchtholdstag

    In der Schweiz wird der Berchtoldstag bis heute mit verschiedenen Bräuchen gefeiert. In manchen Regionen ziehen maskierte Gruppen von Haus zu Haus, singen Lieder, tanzen oder führen kleine Theaterspiele auf. Besonders bekannt ist der sogenannte „Berchtoldszug“ im Kanton Zürich, bei dem Kinder und Erwachsene verkleidet durch die Straßen ziehen und Neujahrsgrüße überbringen. In anderen Gegenden trifft man sich zu Vereinsfesten oder Volksfeiern, bei denen gegessen, gesungen und getanzt wird.

    Ein traditionelles Gericht, das zum Berchtoldstag gehört, sind Nüsse. In früheren Zeiten spielte das sogenannte „Nüsseln“ – das gemeinsame Knacken und Essen von Nüssen – eine wichtige Rolle. Die Nuss gilt als Symbol für Glück, Fruchtbarkeit und Zusammenhalt.

    Der Berchtoldstag ist heute weniger ein religiöser Feiertag als vielmehr ein Zeichen lebendiger Tradition und regionaler Kultur. Er erinnert an alte Bräuche und den Wert von Gemeinschaft – und bietet den Menschen kurz nach dem Jahreswechsel die Gelegenheit, das neue Jahr in geselliger und fröhlicher Stimmung zu begrüßen.