Am 27. Juli findet alljährlich (in Amerika) der Tag des Stelzenlaufens statt. Stelzenlaufen ist eine Fortbewegungsart, die auf französische Bauern aus der Region Landes zurückgeht. Sie wird heute gerne auf Volkfesten und Partys gezeigt.
Stelzen sind als Hilfsmittel bei handwerklichen und landwirtschaftlichen Arbeiten, bei der Obsternte und sogar bei rituellen Gebräuchen schon seit langer Zeit und in vielen Ländern der Erde bekannt. Heute verwenden Kinder ihre Stelzen zum Spielen.
Schlagwort: Brauchtum
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Stelzenlaufen
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Hundstage
Der Zeitraum vom 23.7. – 23.8. wird in deutschen Kalendern als „Zeit der Hundstage“ bezeichnet, die Zeit der Sommerhitze.
Die Hundstage haben ihren Namen von dem Sternbild Großer Hund, das in diesem Zeitraum am Himmel aufgeht.
Die Hundstage – die heißeste Zeit des Jahres
Als Hundstage bezeichnet man traditionell den heißesten Zeitraum des Jahres. Der dauert in Mitteleuropa ungefähr vom 23. Juli bis zum 23. August. Der Name klingt zwar nach Hunden, hat aber ursprünglich nichts mit den Tieren zu tun. Vielmehr stammt er aus der Antike und bezieht sich auf den Stern Sirius, den hellsten Stern am Nachthimmel, der im Sternbild Großer Hund (Canis Major) liegt.
Die alten Griechen und Römer beobachteten, dass der Sirius etwa zur gleichen Zeit wie die Sonne am Morgenhimmel aufging. Das war während der heißesten Wochen des Jahres. Sie glaubten, dass seine zusätzliche „Hitze“ die Temperaturen auf der Erde noch weiter steigen ließ. Daher nannte man diese Zeit die „Tage des Hundssterns“, oder eben die Hundstage.
Heute wissen wir, dass die hohen Temperaturen in dieser Zeit natürlich nichts mit dem Stern zu tun haben, sondern mit der jahreszeitlichen Wetterlage. Im Hochsommer ist die Nordhalbkugel der Erde so zur Sonne geneigt, dass die Sonneneinstrahlung besonders stark ist. Der Boden, die Luft und die Gewässer haben sich in den vorangegangenen Wochen bereits stark aufgeheizt. Das führt dann zu der typischen Hitzewelle im Juli und August.
Die Hundstage gelten daher als Synonym für drückende Hitze, Gewitter und Trockenheit. In dieser Zeit treten häufig Hitzerekorde, aber auch Sommergewittern und Dürreperioden auf. In der Landwirtschaft kann diese Phase eine Herausforderung sein, weil Böden austrocknen und Pflanzen Stress erleiden. Gleichzeitig ist sie für viele Menschen die klassische Ferien- und Badezeit, die mit Sonne, Urlaub und Freizeit verbunden wird.
Auch in der Sprache und Kultur haben die Hundstage Spuren hinterlassen. Der Ausdruck wird oft verwendet, um besonders heiße oder anstrengende Tage zu beschreiben. In der Redewendung „Hundstage des Sommers“ schwingt sowohl Bewunderung für die Kraft der Sonne als auch Respekt vor der Hitze mit.
Obwohl der astronomische Ursprung heute kaum noch bekannt ist, erinnern die Hundstage daran, wie eng Wetterbeobachtung, Mythologie und Alltag schon in der Antike miteinander verbunden waren. Sie markieren jedes Jahr den Höhepunkt des Sommers. Das ist die Zeit, in der die Natur ihre ganze Wärme entfaltet und die Menschen Erholung, Sonne und Licht in vollen Zügen genießen können.
Die Hundsage beim Landesamt für innere Verwaltung MV hier
Dieselben Hundstage beim Deutschen Wetterdienst hier
Und nochmal die Hundstage bei wetteronline.de hier
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der perfekte Tag
Der 28. Juni ist aus mathematischen Gründen der perfekte Tag.
Das Datum des heutigen, perfekten Tages setzt sich zusammen aus den beiden kleinsten perfekten oder auch vollkommenen Zahlen. Diese sind die 6 und die 28.Perfekte oder auch vollkommene Zahlen sind natürliche Zahlen, deren Summe ihrer echten Teiler die Zahl selbst ergibt. Die kleinsten perfekten Zahlen sind 6 (1+2+3=6), 28 (1+2+4+7+14=28) und 496. Bis heute sind nur 51 perfekte Zahlen bekannt. Nicht bekannt ist bis heute, ob es unendlich viele gibt und ob auch ungerade perfekte Zahlen existieren.
Um eine perfekte Zahl zu finden, suche deren Teiler, schließe die Zahl selbst aber aus und addiere die Teiler der Zahl. Wenn die Summe der Teiler gleich der Zahl selbst ist, dann hast du eine perfekte Zahl.
Beispiele:
Die Teiler der Zahl 6 sind 1, 2, 3, deren Summer ergibt 1 + 2 + 3 = 6. Also ist 6 eine perfekte Zahl.
Bei der Zahl 28 sind die Teiler 1, 2, 4, 7, 14; deren Summe ergibt 1 + 2 + 4 + 7 + 14 = 28. Also ist 28 auch eine perfekte Zahl.Die bisher bekannten perfekten Zahlen sind gerade Zahlen (durch 2 teilbar). Und die ersten vier perfekten Zahlen (6, 28, 496, 8128) sind seit der Antike bekannt. Eine spezielle Formel von Euklid ermöglicht die Konstruktion perfekter Zahlen, diese ist mit Mersenne-Primzahlen verbunden. Durch Computeranwendungen konnte die Forschung nach perfekten Zahlen in den letzten Jahrzehnten weitergeführt werden.
Der perfekte Tag
Am 28. Juni wird jedes Jahr der sogenannte Tag des perfekten Tages gefeiert. Dieser besondere Aktionstag erinnert uns daran, wie schön es sein kann, das Leben bewusst zu genießen, dankbar zu sein und kleine Momente des Glücks wahrzunehmen. Der „Tag des perfekten Tages“ stammt ursprünglich aus den USA („Perfect Day Day“) und hat sich inzwischen auch in anderen Ländern verbreitet.
Im Mittelpunkt steht dabei nicht die Vorstellung eines makellosen Tages ohne Probleme, sondern die Idee, das Beste aus jedem Moment zu machen. Ein perfekter Tag bedeutet für jeden Menschen etwas anderes: Für manche ist es ein Tag in der Natur, für andere ein Treffen mit Freunden, ein erfolgreicher Arbeitstag oder einfach ein Tag voller Ruhe. Der 28. Juni soll daran erinnern, dass Perfektion oft im Einfachen liegt – in einem guten Gespräch, einem Lächeln oder einem schönen Sonnenuntergang.
Der Tag fällt bewusst in die Sommerzeit, eine Jahresphase, in der viele Menschen Energie tanken und das Leben im Freien genießen. Das warme Wetter, lange Tage und die blühende Natur schaffen ideale Bedingungen, um positive Erlebnisse zu sammeln. Viele nutzen diesen Tag, um etwas zu tun, das sie schon lange vorhatten, oder um einfach mal abzuschalten und sich selbst etwas Gutes zu tun.
Psychologen betonen, dass der „Tag des perfekten Tages“ auch eine Einladung ist, die eigene Lebenseinstellung zu reflektieren. Perfektion entsteht nicht durch Kontrolle oder Planung, sondern durch Zufriedenheit und Achtsamkeit. Wer bewusst auf das achtet, was gut läuft, stärkt sein Wohlbefinden und kann Gelassenheit entwickeln – auch an weniger perfekten Tagen.
Der Tag des perfekten Tages erinnert uns also daran, dass Perfektion nicht in großen Erfolgen liegt, sondern in den kleinen Momenten des Glücks, die wir oft übersehen. Er lädt uns ein, innezuhalten, das Hier und Jetzt zu schätzen – und vielleicht selbst den perfekten Tag zu erleben.
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Walpurgisnacht
Die Walpurgisnacht wird in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai gefeiert. Es handelt sich dabei um ein traditionsreiches Fest mit europäischen Wurzeln, welches in der heutigen Zeit hauptsächlich unter den Bezeichnungen Maifeiertag oder Tanz in den Mai bekannt ist. Die Walpurgisnacht lässt sich, der Mythologie nach, auf vorchristliche Feierlichkeiten im Harz zurückführen, wobei die eigentliche Namensgebung erst wesentlich später stattfand.
Die Walpurgisnacht – Zwischen Frühling und Magie
Die Walpurgisnacht wird in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai gefeiert und gehört zu den ältesten und bekanntesten Frühlingsbräuchen Europas. Ihren Ursprung hat sie in alten heidnischen Frühlings- und Fruchtbarkeitsfesten, die das Ende des Winters und den Beginn des Sommers markieren sollten. Später wurde der Brauch mit dem Namen der heiligen Walburga, einer englischen Äbtissin des 8. Jahrhunderts, verbunden. Ihr Gedenktag ist der 1. Mai, weshalb die Nacht davor als Walpurgisnacht bekannt wurde.
In vielen Regionen, besonders in Deutschland, Tschechien und Skandinavien, ist die Walpurgisnacht mit zahlreichen Mythen und Traditionen verbunden. Nach alten Volksglauben sollen sich in dieser Nacht die Hexen auf dem Brocken im Harz – dem höchsten Berg Norddeutschlands – versammelt haben, um gemeinsam zu tanzen, zu feiern und den Frühling zu begrüßen. Der Brocken galt als „Blocksberg“, ein magischer Ort, an dem das Übernatürliche besonders stark sei.
Um sich vor Hexen und bösen Geistern zu schützen, entzündeten die Menschen große Feuer. Diese sogenannten Maifeuer oder Hexenfeuer sollten Licht und Wärme bringen, die Dunkelheit vertreiben und Glück für die kommende Jahreszeit bringen. Aus diesem Brauch entstand vielerorts auch das Maifeuer oder das Aufstellen des Maibaums am 1. Mai – als Symbol für Leben, Fruchtbarkeit und Neubeginn.
Heute ist die Walpurgisnacht weniger ein mystisches Ereignis, sondern vor allem ein fröhliches Frühlingsfest. In vielen Orten, vor allem im Harz, finden kostümierte Umzüge, Musikveranstaltungen und Feiern statt, bei denen Menschen als Hexen und Teufel verkleidet den Winter vertreiben. Diese Feste ziehen jedes Jahr Tausende Besucherinnen und Besucher an.
Die Walpurgisnacht verbindet also alte Bräuche, religiöse Elemente und volkstümliche Traditionen zu einem einzigartigen Fest, das den Übergang von der dunklen zur hellen Jahreszeit feiert. Sie erinnert uns daran, wie eng Natur, Aberglaube und Lebensfreude in der Geschichte der Menschen miteinander verbunden waren – und lädt auch heute noch dazu ein, den Frühling mit Feuer, Tanz und Freude zu begrüßen.
Geschichte und Hintergrundwissen zur Walpurgisnacht hier
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1. April
Der 1. April ist ein internationaler Brauchtumstag. Seit dem 16. Jahrhundert ist in Europa der Brauch belegt, am 1. April einen Aprilscherz zu begehen. Dabei werden die Mitmenschen mit einem mehr oder weniger derben Scherz oder einer Lügengeschichte „in den April schickt“.
Somit dürfen Sie heute ihre Mitmenschen mal so richtig in den April schicken. Vor dem Rathaus wurde ein Elch gesichtet. Die Stadt plant die Verlegung von Scharnieren für hochklappbare Bürgersteige. Die Sommerzeit wird abgeschafft, und wir können wieder eine Stunde länger schlafen. Bei vollem Lohnausgleich – versteht sich!
Der 1. April – Tag der Scherze und Streiche
Der 1. April ist in vielen Ländern der Welt als Tag der Streiche und Aprilscherze bekannt. An diesem Tag versuchen Menschen, Freunde, Familienmitglieder oder Kollegen mit kleinen Scherzen hereinzulegen. Erst wenn das Opfer auf den Spaß hereingefallen ist, ruft man lachend: „April, April!“. Doch woher kommt dieser Brauch eigentlich?
Die genauen Ursprünge des 1. April liegen im Dunkeln, doch es gibt verschiedene Erklärungen und Theorien. Eine davon führt den Tag auf das 16. Jahrhundert in Frankreich zurück. Damals verlegte man den Jahresbeginn vom 1. April auf den 1. Januar. Einige Menschen hielten jedoch weiterhin an der alten Tradition fest und feierten am 1. April Neujahr. Diese wurden dann von anderen verspottet und mit falschen Geschenken oder Einladungen zum Narren gehalten. So könnte der Brauch des Aprilscherzes entstanden sein.
Eine andere Erklärung stammt aus Deutschland und Italien, wo der erste Tag im April schon früh als Tag der Narren und Täuschungen galt. Im Volksglauben war der April ein Monat des unbeständigen Wetters und der Launenhaftigkeit. Allesamt Eigenschaften, die man auch auf die Menschen übertragen konnte. So hieß es, im April lasse man sich besonders leicht „zum Narren halten“.
Im Laufe der Jahrhunderte verbreitete sich der Brauch in ganz Europa und darüber hinaus. Zeitungen, Radiosender und später auch Fernsehsender begannen, am 1. April erfundene Nachrichten oder Meldungen zu veröffentlichen, um ihre Leser und Zuschauer hereinzulegen. Einige dieser Scherze wurden so glaubwürdig gestaltet, dass viele Menschen sie zunächst für wahr hielten. Ein berühmtes Beispiel ist der „Spaghetti-Baum-Schwindel“ der BBC aus dem Jahr 1957, in dem BBC behauptete, Spaghetti würden an Bäumen wachsen. Viele Zuschauer glaubten es tatsächlich.
Der 1. April heute
Heute ist der 1. April ein beliebter Spaßtag, der Humor und Kreativität fördert. Wichtig ist dabei, dass die Streiche harmlos und freundlich bleiben. Der Tag soll Tag Freude bereiten und niemanden verletzen oder bloßstellen.
Der 1. April erinnert uns auf humorvolle Weise daran, nicht alles im Leben zu ernst zu nehmen und auch über sich selbst lachen zu können. Er zeigt, wie wichtig Humor für das menschliche Miteinander ist – und dass ein guter Scherz manchmal der perfekte Start in den Frühling sein kann.
Was laut euronews hinter dieser „Tradition“ am 1. April in Europa steckt, hier.
Der Monatsname „April“ und der 1. April als Unglückstag bei brauchtum.de hier
Die Geschichte des Aprilscherzes bei geolino hier
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Biike
Die Friesen feiern am 21. Februar eines jeden Jahres ihr Biikebrennen. Die Feuer werden entlang der Küste sowie auf den Inseln und Halligen entzündet. Das Brauchtum erscheint in jüngerer Vergangenheit im neuen Gewand. Während zu früheren Zeiten die Biike, aus dem Friesischen mit Feuerzeichen übersetzt, noch zum Schutz der neuen Saat oder zur Vertreibung von bösen Geistern diente, wird heute die Heimatverbundenheit der Friesen und die Verabschiedung des Winters damit zelebriert. Grünkohlessen und Tanzmusik gehören, neben den Fackelläufen und dem Entzünden des Feuers an sich, längst zu einem festen Bestandteil der Biike.
Das Biikebrennen – ein leuchtender Brauch an der Nordseeküste
Das Biikebrennen ist ein traditionelles nordfriesisches Fest, das jedes Jahr am 21. Februar stattfindet. Es ist eines der ältesten Volksfeste in Nordfriesland, einer Region an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste. Das Wort „Biike“ stammt aus dem Nordfriesischen und bedeutet „Feuerzeichen“ oder „Bake“. Das Biikebrennen steht symbolisch für den Abschied vom Winter und den Beginn des Frühlings.
Der Ursprung des Festes reicht weit zurück – vermutlich bis in vorchristliche Zeiten. Damals entzündeten die Menschen große Feuer, um die Geister des Winters zu vertreiben und die Rückkehr des Lichts zu feiern. Später bekam das Biikebrennen auch eine weltliche Bedeutung: Die Flammen dienten als Abschiedsfeuer für die Walfänger, die im späten Winter aufbrachen, um in die Arktis zu segeln. Ihre Familien und Freunde verabschiedeten sie mit den leuchtenden Biiken und wünschten ihnen Glück und eine sichere Heimkehr.
Heute hat das Biikebrennen vor allem kulturelle und gemeinschaftliche Bedeutung. In fast jedem Ort entlang der nordfriesischen Küste – besonders auf den Inseln Sylt, Föhr, Amrum und auf dem Festland – werden am Abend des 21. Februar riesige Holz- und Strohhaufen entzündet. Oft wird eine mit alter Kleidung ausgestopfte Strohpuppe, der sogenannte „Pieter“, auf die Spitze gesetzt und mit verbrannt. Diese Figur symbolisiert den Winter, den das Feuer vertreiben soll.
Bevor sie das Feuer entzünden, halten viele Gemeinden Ansprachen oder kurze Feierstunden in friesischer oder deutscher Sprache ab. Dabei geht es um Themen wie Zusammenhalt, Tradition und den Schutz der friesischen Kultur. Anschließend versammeln sich die Menschen um das Feuer, singen Lieder und genießen die besondere Atmosphäre.
Ein wichtiger Bestandteil des Abends ist auch das gemeinsame Essen. Nach dem Biikebrennen trifft man sich vielerorts zum traditionellen Gericht „Grünkohl mit Kasseler und Schweinebacke“ – ein typisches Winteressen, das die Gemeinschaft stärkt und den Tag gemütlich ausklingen lässt.
Seit 2014 gehört das Biikebrennen offiziell zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands. Es ist ein Symbol für Heimatverbundenheit, Brauchtumspflege und Gemeinschaftssinn – und ein beeindruckendes Erlebnis, wenn die Feuer entlang der Nordseeküste lodern und den Himmel über Friesland in warmes Licht tauchen.
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Berchtoldstag
Der Berchtoldstag wird in Gegenden mit alemannischer Bevölkerung wie Liechtenstein, Elsass, in der Schweiz teilweise sogar als gesetzlicher Feiertag, gefeiert. Der „Berchtentag“ ist seit dem 15.JH bekannt. Der Herkunft des Namens ist unklar, könnte aber auf eine burgund. Königin namens Berta zurückgehen, die in der Westschweiz viele Kirchen gegründet haben soll. Das Wort „Bercht“ könnte außerdem eine althochdeutsche Übersetzung des griech. „Epiphanias“ zu sein; beide Ausdrücke haben mit dem Begriff „Glanz“ zu tun. Am Berchtoldstag wird vielerorts Geselligkeit gepflegt. Man trifft sich zum Essen und Beisammensein. Eine weitere Art, den Bärzeli, Berzelis- oder Bächtelistag zu begehen ist das Maskentreiben. Auch das Auftreten der Perchten, dämonenhafter Maskengestalten steht möglicherweise ebenfalls im Zusammenhang mit dem Berchtoldstag.
Der Berchtoldstag – ein alter Neujahrsbrauch aus dem Alpenraum
Der Berchtoldstag wird am 2. Januar gefeiert und ist vor allem in der Schweiz, im süddeutschen Raum und in Teilen Österreichs bekannt. Während der 1. Januar als offizieller Neujahrstag gilt, ist der Berchtoldstag ein eher volkstümlicher Feiertag, der eng mit alten Winter- und Neujahrsbräuchen verbunden ist. In einigen Schweizer Kantonen, wie Aargau, Zürich, Luzern oder Thurgau, ist er sogar ein gesetzlicher Feiertag.
Der Ursprung des Berchtoldstags reicht weit in die vorchristliche Zeit zurück. Der Name leitet sich vermutlich von der germanischen Sagengestalt „Frau Berchta“ oder „Perchta“ ab. Sie galt als eine Art Wintergöttin oder Schutzfigur, die in der Zeit um den Jahreswechsel über das Wohl der Menschen und das Gedeihen der Natur wachte. In späteren Jahrhunderten wurde sie in den Volksglauben übernommen und eng mit Bräuchen des Jahreswechsels und der Fruchtbarkeit verbunden.
Eine andere Erklärung des Namens sieht den Ursprung im althochdeutschen Wort „berchtnen“, was so viel bedeutet wie „hell machen“ oder „glänzen“. Das passt gut zur Bedeutung des Festes: Der Berchtoldstag steht symbolisch für Neuanfang, Licht und Gemeinschaft – Themen, die zum Beginn eines neuen Jahres passen.
Geselligkeit am Berchtholdstag
In der Schweiz wird der Berchtoldstag bis heute mit verschiedenen Bräuchen gefeiert. In manchen Regionen ziehen maskierte Gruppen von Haus zu Haus, singen Lieder, tanzen oder führen kleine Theaterspiele auf. Besonders bekannt ist der sogenannte „Berchtoldszug“ im Kanton Zürich, bei dem Kinder und Erwachsene verkleidet durch die Straßen ziehen und Neujahrsgrüße überbringen. In anderen Gegenden trifft man sich zu Vereinsfesten oder Volksfeiern, bei denen gegessen, gesungen und getanzt wird.
Ein traditionelles Gericht, das zum Berchtoldstag gehört, sind Nüsse. In früheren Zeiten spielte das sogenannte „Nüsseln“ – das gemeinsame Knacken und Essen von Nüssen – eine wichtige Rolle. Die Nuss gilt als Symbol für Glück, Fruchtbarkeit und Zusammenhalt.
Der Berchtoldstag ist heute weniger ein religiöser Feiertag als vielmehr ein Zeichen lebendiger Tradition und regionaler Kultur. Er erinnert an alte Bräuche und den Wert von Gemeinschaft – und bietet den Menschen kurz nach dem Jahreswechsel die Gelegenheit, das neue Jahr in geselliger und fröhlicher Stimmung zu begrüßen.
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Waldmännchentag
Am Waldmännchentag, auch Waldfest genannt, war es früher aus Aberglauben in vielen Regionen Deutschlands untersagt, am 2. Januar Waldarbeiten durchzuführen. Wer sich dem widersetzte und die Ruhe im Wald störte, an dem würde sich das Waldmännchen, ein Kobold, rächen. Im 15. Jahrhundert kam der Schlägelstag dazu, an dem auch die Arbeiten im Bergbau zu unterbleiben hatten.