Kalendarischer Winteranfang

Kalendarischer Winteranfang ist am Tag der Wintersonnenwende. In manchen Jahren ist das der 21. Dezember, in anderen Jahren der 22. Dezember. Die Sonne erreicht dann den tiefsten Punkt ihrer Jahresbahn und scheint in Mitteleuropa an diesem Tag nur knapp acht Stunden – sofern es die Wolkendecke zulässt.

Der kalendarische Winteranfang – Beginn der kältesten Jahreszeit

Der kalendarische Winteranfang markiert den Beginn der Winterzeit auf der Nordhalbkugel und fällt jedes Jahr auf den 21. oder 22. Dezember. An diesem Tag erreicht die Sonne ihren tiefsten Stand über dem Horizont, und es ist der kürzeste Tag sowie die längste Nacht des Jahres. Dieses astronomische Ereignis wird als Wintersonnenwende bezeichnet und spielt nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch in vielen Kulturen seit Jahrtausenden eine bedeutende Rolle.

Mit dem Winteranfang endet der Herbst, und die Natur tritt in ihre ruhigste Phase ein. Die Temperaturen sinken, Pflanzen beenden ihr Wachstum, viele Tiere ziehen sich zurück oder halten Winterschlaf, und in höheren Lagen fällt Schnee. Für den Menschen bedeutet diese Zeit oft eine Periode der Ruhe, Besinnung und des Rückzugs – nicht zufällig liegen viele Feste wie Weihnachten oder Neujahr in dieser Phase des Jahres.

Astronomisch gesehen wird der kalendarische Winteranfang durch den Stand der Erde zur Sonne bestimmt. Die Erdachse ist um etwa 23,5 Grad geneigt, wodurch sich die Jahreszeiten überhaupt erst ergeben. Am Tag der Wintersonnenwende ist die Nordhalbkugel am weitesten von der Sonne weggeneigt. Dadurch steht die Sonne mittags besonders tief, ihre Strahlen treffen in einem flachen Winkel auf die Erde, und die Tage sind kurz und kühl. Auf der Südhalbkugel ist es genau umgekehrt – dort beginnt am selben Datum der Sommer.

… und die Wintersonnenwende

Nach der Wintersonnenwende beginnen die Tage wieder allmählich länger zu werden. Dieses langsame Zurückkehren des Lichts wurde in vielen alten Kulturen als Zeichen der Wiedergeburt und Hoffnung gefeiert. Schon die Römer ehrten zur Sonnenwende den Sonnengott „Sol Invictus“ (die „unbesiegte Sonne“), und auch in nordischen und keltischen Traditionen wurden zur Winterzeit Feste des Lichts begangen. Diese Bräuche haben sich teilweise bis heute erhalten und finden sich in modernen Festen wie Weihnachten, dem Luciafest in Skandinavien oder dem Julfest wieder.

Meteorologisch gesehen beginnt der Winter übrigens etwas früher, nämlich schon am 1. Dezember. Der meteorologische Winter dient der besseren statistischen Erfassung von Wetter- und Klimadaten und umfasst die Monate Dezember, Januar und Februar. Der kalendarische, also astronomische Winter, dauert hingegen von der Wintersonnenwende bis zur Frühlings-Tagundnachtgleiche um den 20. März.

Der kalendarische Winteranfang erinnert uns jedes Jahr daran, wie eng das Leben auf der Erde mit den Bewegungen des Himmels verbunden ist. Trotz der Kälte und Dunkelheit steht diese Zeit auch für Neuanfang und Erneuerung: Das Licht kehrt langsam zurück, die Natur bereitet sich auf das kommende Frühjahr vor, und viele Menschen empfinden die Winterzeit als Gelegenheit zur inneren Einkehr und zum bewussteren Leben. Somit ist der Winteranfang nicht nur ein astronomisches Datum, sondern auch ein symbolischer Wendepunkt, der den Kreislauf des Jahres in seiner ganzen Schönheit spürbar macht.