Verfolgte und bedr. Christen

Am 26. Dezember begehen die Katholiken in Deutschland den „Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen“. Seit 2012 findet der Tag jedes Jahr am zweiten Weihnachtstag in den Gemeinden statt. Der Festtag des heiligen Stephanus ist damit zum jährlich wiederkehrenden überdiözesanen Gebetstag geworden

Der Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen ist ein Gedenk- und Aktionstag. Christen weltweit begehen den Tag, um auf das Schicksal anderer aufmerksam zu machen, die wegen ihres Glaubens verfolgt, diskriminiert oder unterdrückt werden. Dieser Tag hat nicht nur eine religiöse, sondern auch eine soziale und humanitäre Dimension. Er erinnert daran, dass Religionsfreiheit kein Selbstverständnis ist, sondern in vielen Regionen der Welt bedroht ist. Christen in Ländern, in denen sie Minderheiten darstellen, sehen sich häufig Gewalt, Diskriminierung, Gefängnis oder gesellschaftlicher Ausgrenzung ausgesetzt. Der Gebetstag ruft dazu auf, für diese Menschen zu beten, ihnen Solidarität zu zeigen und die Öffentlichkeit für ihr Leid zu sensibilisieren.

Der Ursprung dieses Tages liegt in der Bewegung, das bewusste Gebet und das Engagement für verfolgte Christen zu stärken. Weltweit gibt es Organisationen, die sich für wegen ihres Glaubens verfolgte Christen einsetzen. Dazu zählen Open Doors oder andere kirchliche Initiativen. An diesem Tag werden in Gemeinden spezielle Gottesdienste gehalten, in denen das Thema thematisiert wird. Oft werden Bibeltexte vorgelesen, die Trost, Hoffnung und Durchhaltevermögen in schweren Zeiten vermitteln. Zusätzlich werden in vielen Kirchen Berichte über die Lebenssituationen verfolgter Christen vorgelesen. Das soll ein Bewusstsein für die weltweite Dimension religiöser Verfolgung zu schaffen.

Der Gebetstag hat auch eine praktische Komponente. Neben dem Gebet werden Menschen dazu aufgerufen, Solidarität zu zeigen. Zum Beispiel durch Spenden, das Unterstützen von Hilfsprojekten oder das Informieren anderer über die Situation verfolgter Christen. Er ist ein Appell, nicht nur passiv zu beten, sondern aktiv Verantwortung zu übernehmen und Zeichen der Unterstützung zu setzen. Viele Gemeinden entzünden zudem Kerzen oder führen besondere Aktionen in Schulen, Jugendgruppen oder Gemeindezentren durch, um die Aufmerksamkeit auf das Thema zu lenken.

Insgesamt ist der Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen ein Tag der Besinnung, des Mitgefühls und des Engagements. Er erinnert die Gläubigen daran, dass Glaube in vielen Teilen der Welt mit Risiken verbunden ist. Aber er erinnert auch daran, dass Gebet, Unterstützung und Öffentlichkeit konkrete Hilfen sein können. Indem Menschen an diesem Tag innehalten, beten und handeln, tragen sie dazu bei, dass das Leid der verfolgten Christen wahrgenommen wird. Damit können Hoffnung, Mut und Solidarität weitergegeben werden.