Kategorie: 23. Dezember

ein Tag im Dezember

  • Japan

    Der 23. Dezember war in Japan lange Zeit ein wichtiger Nationalfeiertag, denn an diesem Tag feierte man den Geburtstag des Kaisers, bekannt als Tennō Tanjōbi. Dieser Feiertag war während der Herrschaft des Kaisers Akihito von 1989 bis 2018 ein gesetzlicher Feiertag, der dem Volk die Möglichkeit gab, den Kaiser zu ehren und ihm Respekt zu zollen. Der Tennō Tanjōbi war mehr als nur ein Feiertag. Er symbolisierte die Wertschätzung der japanischen Bevölkerung für das Kaiserhaus, das in Japan eine tiefe kulturelle und historische Bedeutung hat.

    An diesem Tag fanden traditionell Zeremonien und offizielle Empfänge statt, bei denen der Kaiser öffentlich auftrat. Bürger konnten vor dem Kaiserpalast in Tokio zusammenkommen, ihm zuwinken und Glückwünsche aussprechen. Die Gärten des Palastes wurden für die Öffentlichkeit geöffnet, ein Ereignis, das als besonders festlich und einzigartig galt. Schulen, Behörden und viele Unternehmen hatten an diesem Tag geschlossen. Die Menschen hatten die Gelegenheit, sowohl den Feiertag als feiern als auch Zeit mit der Familie zu verbringen.

    Der 23. Dezember war auch ein Symbol für die Verbindung zwischen Kaiserhaus und Bevölkerung. Anders als politische Feiertage feierte man den Tennō Tanjōbi auf einer persönlichen Ebene. Er war direkt mit der Person des regierenden Kaisers verbunden. Während der Feierlichkeiten kam es häufig zu Paraden, Zeremonien und kulturellen Veranstaltungen, die die Traditionen des Kaiserhauses würdigten. Gleichzeitig war es für viele Japaner ein Tag der Dankbarkeit und des Nachdenkens über nationale Identität und Geschichte.

    Mit der Thronabgabe von Kaiser Akihito im Jahr 2019 änderte sich jedoch die Situation. Sein Sohn, Kaiser Naruhito, übernahm die Krone, und man verlegte den Nationalfeiertag auf 23. Februar, den Geburtstag des neuen Kaisers. Der 23. Dezember ist somit kein gesetzlicher Feiertag mehr, hat aber weiterhin historische Bedeutung. Und er wird von einigen noch als Erinnerung an die frühere Feier des Tennō Tanjōbi wahrgenommen.

    Insgesamt war der 23. Dezember in Japan ein Tag, der Tradition, Respekt und nationale Identität miteinander verband. Er bot den Bürgern die Möglichkeit, das Kaiserhaus zu ehren, kulturelle Werte zu feiern. Und gleichzeitig konnte man Zeit mit Familie und Freunden verbringen. Auch nach der Verschiebung des Feiertags bleibt der 23. Dezember ein wichtiger Teil der modernen japanischen Geschichte. Er ist weiterhin ein Symbol für die Verbindung zwischen Kaiserhaus und Bevölkerung.

  • Festivus

    Seit 1997 feiert man in den USA jedes Jahr am 23. Dezember einen Tag vor Heiligabend dieses vorweihnachtliche Fest. Dieser Feiertag wird aber in erster Linie von Fans der US-amerikanischen Sitcom Seinfeld begangen. Denn Festivus wurde von dem Drehbuchautor der Serie Daniel O´Keefe eingeführt. Die eigentliche Idee, ein Fest bzw. Feiertag ohne kommerzielle Zwänge oder religiöse Aspekte zu feiern, geht aber auf dessen Vater, den Schriftsteller Dan O’Keefe zurück. In den 1970er Jahren hatte sich Festivus zu einer regelmäßigen Familientradition entwickelt. Es wurde dann durch obengenannte Fernsehserie der Öffentlichkeit vorgestellt.


    Das etwas andere Fest der Weihnachtssaison

    Der Festivus ist ein ungewöhnlicher, humorvoller Feiertag, der jedes Jahr am 23. Dezember stattfindet. Er entstand ursprünglich als satirische Alternative zu den oft überladenen, stressigen und kommerziellen Weihnachtsfeiern. Der Tag hat sich seither zu einem kleinen Kultphänomen entwickelt. Bekannt machte den Festivus vor allem die US-amerikanische Fernsehserie „Seinfeld“, in den Tag 1997 in einer Folge vorstellte. Was als Scherz begann, feiern heute tatsächlich viele Menschen auf der ganzen Welt. Ganz nach dem Motto: „A Festivus for the rest of us!“ (Ein Festivus für den Rest von uns!)

    Die Ursprünge des Festes
    Der Gedanke zu Festivus stammt von Daniel O’Keefe, einem Drehbuchautor und Vater eines „Seinfeld“-Autors. Er erfand den Feiertag bereits in den 1960er Jahren, um die Familie auf unkonventionelle Weise zusammenzubringen – fern von religiösen oder kommerziellen Zwängen. In der TV-Serie wurde diese Idee aufgegriffen und weiterentwickelt, bis sie zu einem festen Bestandteil der Popkultur wurde.

    Traditionen ohne Kitsch
    Das auffälligste Symbol des Festivus ist der Festivus-Pfahl. Ein einfacher, schmuckloser Metallstab steht anstelle eines bunt geschmückten Weihnachtsbaums. Er steht für Schlichtheit und eine bewusste Absage an übermäßigen Konsum.

    Ein weiteres bekanntes Ritual ist die „Airing of Grievances“ – auf Deutsch etwa: „Das Aussprechen der Beschwerden“. Dabei dürfen die Teilnehmenden ihren Frust über das vergangene Jahr loswerden. Sie sagen ehrlich, was sie an Familie, Freunden oder der Gesellschaft stört – natürlich mit einem Augenzwinkern. Zum Abschluss folgt oft das „Feats of Strength“, ein symbolischer Kraftakt (zum Beispiel ein Armdrücken oder Ringkampf), mit dem das Fest endet.

    Ein Fest mit Botschaft
    So humorvoll Festivus auch ist, steckt doch eine ernsthafte Idee dahinter. Es ist ein Fest gegen übermäßigen Konsumdruck und für mehr Ehrlichkeit, Gemeinschaft und Gelassenheit. Viele Menschen, die sich in der hektischen Weihnachtszeit überfordert fühlen, finden im Festivus eine erfrischend einfache und ehrliche Alternative.

    Heute wird der Tag weltweit in unterschiedlichsten Formen begangen – von kleinen Freundeskreisen bis zu großen Online-Communitys. Was einst als Fernsehscherz begann, ist zu einem echten Ausdruck von Individualität und Humor geworden.

    Der Festivus erinnert uns daran, dass man auch ohne Geschenke, Glitzer und große Erwartungen ein sinnvolles Fest feiern kann. Mit einem einfachen Pfahl, ehrlichen Worten und einem Lächeln.